Der große Tag

Der große Tag

5. November 2006 – 04:45 – Der Wecker…

Er war da, der große Tag! Ein Jahr hatten wir diese Reise geplant und uns auf den Tag des Marathon vorbereitet. Und nun war er endlich da! Ab aus den Betten. Und, erstaunlich: kaum etwas zu merken von den schweren Beinen des Vortages. Es ging uns blendend :) Ab in die Laufsachen und zunächst in die Lobby des Hotels. Dort hatte der Reiseveranstalter ein Frühstück organisiert. Wie eigentlich immer vor Wettkämpfen bekam ich nicht viel Essen herunter, packte mir aber Bananen und Co in den Kleiderbeutel. Bis zum Start waren es noch einige Stunden.
Und da stand auch schon der Bus vor der Tür, der uns bis zur Verrazano Bridge, dem Marathon-Startpunkt, bringen sollte. Die Sonne ging während der 30minütigen Fahrt erst auf. An der Brücke angekommen, suchten wir uns zunächst einen Platz auf einer der großen Wiesen. Es hieß jetzt, warm anziehen und Geduld bewahren. Denn in erst gut 3 Stunden würde der der Marathonlauf beginnen… nur noch so wenige Stunden. Jetzt schon mit jeder Minute immer aufregender. Unsere Familien deckten wahrscheinlich im gleichen Moment in Deutschland schon den Tisch für den Nachmittagskaffee vor dem Fernseher.

Die Wartezeit wurde überbrückt mit Spielen, Unterhalten und einem zweiten vor Ort gestellten Frühstück aus Donuts, Kaffee, Tee und mehr. Ja, es gab tatsächlich Donuts! Schade nur, daß es keine Bananen oder Äpfel gab. Aber die hatten wir zum Glück ja aus dem Hotel mitgebracht. Also auf jeden Fall empfehlenswert sich gut auszustatten! Und überall trifft man auf gut gelaunte Mitstreiter. Am Teestand beispielsweise durfte ich zwei Mädchen, deren Herkunft ich leider vergaß zu erfragen, die Melodie der deutschen Nationalhymne vorsummen. Die Reaktion neben mir: „Ja, gar nicht mal schlecht!“ sagte eine Frau zu mir. Ich lächelte zurück und erwiderte: „Ah, da sind also die anderen Deutschen!“ So kamen wir in ein kurzes Gespräch. Und solche Begegnungen sollte es auch später beim Lauf noch geben.
So rannte die Zeit davon und etwa 45 Minuten vor Start brachten wir unsere Kleiderbeutel zu den festgelegten Kleiderwagen. Dies ging erstaunlich problemlos ohne Warten. Unsere mitbrachten alten Kleidungsstücke, die uns Wärme für die letze Wartezeit geben sollten, hatten wir bereits angezogen. Man sieht schon komisch aus, aber das ist dort vollkommen egal, denn viele haben ihre favorisierten entsorgungsbereiten Kleidungsstücke übergezogen. Später werden diese Sachen von offizieller Seite eingesammelt und zu wohltätigen Zwecken verwendet. – Dann nochmal an die Schlange der Dixie-Toiletten, die meist eine Länge von 50 bis 100 Metern hatten. Und plötzlich war es schon 10 Uhr! „Bitte begeben Sie sich zum Start.“ schallte aus den Lautsprechern. Jetzt aber schnell! Den mitgebrachten alten Trainingsanzug wieder ausziehen und weg damit. Im lockeren Laufschritt 100 Meter bis zur riesigen Schlange. Nur noch wenige Minuten…


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